Die Idee, mich fotografisch mit dem Baustil der Architekten Hinrich und Inken Baller auseinander zu setzen, ist aus der täglichen Begegnung mit ihren Gebäuden entstanden. Zur unmittelbaren Nachbarschaft meines Zuhauses gehören mehrere Gebäude von Hinrich und Inken Baller. Während meines allmorgendlichen Kaffees streift mein Blick über ein schneckenförmig gestaltetes Treppenhaus und verweilt anschließend auf der Patina eines der typisch geformten Balkongeländer. Damit nicht genug  -  um die nächste Straßenecke gebogen, empfängt  mich ein weiteres Wohnhaus von Hinrich und Inken Baller, und laufe ich quer durch den Park, schauen mich die Carl Schuhmann Hallen an. 

Eines Morgens beschien die Sonne die Dachkonstruktion mit einem besonderen Licht, und deren Relief trat so deutlich hervor, dass es in mir das Verlangen auslöste, die Carl Schuhmann Hallen fotografisch zu inspizieren. So habe ich mich auf eine Erkundungstour eingelassen, die von einem sehr persönlichen Blick und eigenwilligen Interpretationen geprägte Architekturaufnahmen hervor gebracht hat. Schönheit wird nebensächlich, Substanz bekommt Gewicht. Ein Lauschen auf das Gebäude. Welche Geschichte erzählt es? Wie wird es genutzt? Mit welchen Stilelementen ist es geschmückt? Der Fokus in der Betrachtung liegt auf Formen, Beleuchtung, dem Kontrast zwischen Filigranität und Wucht, Zartheit  und Stärke, Metall und Beton.

Die Architekturaufnahmen führen den Besucher einmal um das Gebäude herum, beginnend auf der nach Westen zur Straße hin gelegenen Seite, entlang des Gartens in die Parkarea und über eine Hängebrücke hinaus auf die östliche Hofseite.